Weltkulturerbe in Deutschland, Kloster Maulbronn in Württemberg
Das nordwestlich von Stuttgart gelegene Kloster Maulbronn wurde 1147 vom Orden der Zisterzienser gegründet. Die mittelalterliche Klosteranlage ist praktisch vollständig erhalten geblieben.
Wer schon mit dem Dichter und Schriftsteller Hermann Hesse in Berührung kam und vielleicht sogar „Narziss und Goldmund“ gelesen hat, weiß sicher, dass Hesse ein halbes Jahr in der Internatsschule (1) Maulbronn Seminarist war und in seinem Roman das Kloster schilderte.
Das Kloster wurde als Abtei von den Zisterzienser-Mönchen aus Cluny gegründet und hieß ursprünglich „Mulenbrunnen“. Das weist darauf hin, dass es an dem Ort eine Quelle (Brunnen) und eine Mühle (von mittelhochdeutsch: „Mulin“) gab.
An den Klostergebäuden hat sich bis heute äußerlich nicht viel geändert, sogar die kleinen Stauseen (2), die den Mönchen wahrscheinlich als Fischteiche (3) dienten, sind noch vorhanden.
Beeindruckend groß ist die frühgotische Vorhalle (4) zur Kirche, das „Paradies“, aus dem 13. Jahrhundert - ein Zeichen dafür, dass schon damals, weniger als hundert Jahre nach der Klostergründung, viele Menschen hierher pilgerten (5).
Als Folge der Reformation wurden die württembergischen Klöster aufgelöst und bekamen eine neue Aufgabe. Sie dienten als Klosterschulen der Ausbildung von evangelischen Pfarrern. Maulbronn hat also eine lange Tradition als Klosterschule und dann als Evangelisches Seminar, das heute noch existiert. Daher ist auch die Klosteranlage so einzigartig gut erhalten geblieben und zählt nun zum Unesco-Welterbe.
Glossar
1 - Internatsschule, -n, die: collegio
2 - Stausee, -n, der: lago artificiale
3 - Fischteich, -e, der: peschiera
4-Vorhalle, -n, die: atrio
5 - pilgern: pellegrinare
Photo gallery
//whc.unesco.org/en/list/546
Sito ufficiale
//www.kloster-maulbronn.de/start/